Ich kann Sie nicht hören

Mein Chef, Herr Scheuffele, hat zum Meeting eingeladen. Anscheinend geht es um einen mega-Deal mit einem Großkunden. „Das dürfen wir bloß nicht versemmeln“, waren seine Worte.

5 Minuten vor dem Start logge ich mich ein, alles funktioniert einwandfrei, ich bin erleichtert. Mister Scheuffele ist schon drin, im virtuellen Raum, in dem es gleich um Millionen geht. Ach was sage ich, um Billionen.

Ich sehe einen leeren Schreibtisch. Wo ist er denn nur, mein Chef? Hören kann ich ihn nämlich. Da taucht er plötzlich auf, krabbelt schnaufend unterm Schreibtisch hervor, sein Headset in der Hand. Er scheint mich nicht zu bemerken, nicht mal, als ich ihn anspreche. Noch 1 Minute bis zum Termin. Endlich sitzt er an seinem Schreibtisch, sein Gesicht leicht gerötet. „Hallo“, sage ich wieder. „Hören Sie mich?“ Keine Reaktion. Endlich hat er mich zumindest auf dem Bildschirm entdeckt, winkt mir zu und brüllt regelrecht: „ich kann Sie nicht hören. Machen Sie mal Ihr Mikro an.“ „Mein Mikro ist an und ich kann Sie sehr gut hören“, antworte ich jetzt auch etwas lauter, so, als ob er mich dann plötzlich hören könnte.

Wir haben aber keine Zeit mehr, tontechnisch etwas zu unternehmen, denn da ist er. Unser Kunde. Er grinst in die Kamera und will gerade ansetzen, uns zu begrüßen, blickt aber etwas irritiert auf seinen Bildschirm und beobachtet, wie der Scheuffele wieder unter seinen Schreibtisch krabbelt. Wie peinlich, denke ich, denn dieser hat nicht mitbekommen, dass wir nicht mehr allein sind. Ich versuche die Situation zu retten, indem ich den Kunden nett begrüße und nach seinem Befinden frage. Aber ich werde übertönt. Von Cheffe. Er flucht nämlich immer lauter, trommelt wütend auf den Boden und wirft schließlich sogar seinen Bürostuhl um. Peng. Was für ein Schlag.

Ich blicke in das erschrockene Gesicht des Kunden, sehe, wie dieser ungläubig den Kopf schüttelt und dann passiert es. Mit einem Klick hat er den Raum verlassen. Weg, aus, vorbei. Tschüss Deal.

Da taucht er wieder auf, mein Chef und grinst, ja, er grinst! „Mein Headset war nicht richtig eingesteckt. Sagen Sie mal was.“ „Ähm…Chef…“ Mehr bringe ich nicht raus, denn er jubelt laut drauf los: „ich kann Sie hören. Jetzt können wir den mega-Deal machen. Aber wo bleibt denn unser Kunde? Ich hasse Unpünktlichkeit.“ Ich nehme meine Maus und logge mich aus.

Auf dass Ihnen nie so etwas passiert,

Ihre Carmen Emili

Es hätte anders laufen können

Stellen Sie sich diese Geschichte mal so vor:

Pünktlich zu Terminbeginn loggen Sie sich ein und schauen in das entspannte Gesicht Ihres Chefs. Sie plaudern noch kurz über den Ablauf des folgenden Gespräches, da ist er auch schon da: der wichtige Kunde. Es folgt ein lockeres Verkaufsgespräch, hier und da mal ein kleiner Witz, alle lachen. Der Deal ist in der Tasche.

Und das alles wegen einem Headset? Ich sag‘s Ihnen: ja, so ist es! Eine gut funktionierende Technik ist das Allerwichtigste. Wir beraten Sie gerne und statten Sie mit allem aus, was Sie für einen perfekten Arbeitsplatz daheim brauchen.

Herr Scheuffele ade, TASKFORCE Hallo!